Roman von Thees Uhlmann
Verlag: Kiepenheuer&Witsch, 2015
Lesung vom 23.1.2016
»Wäre das Buch ein Bier, es wäre mit Liebe gebraut«. So schreibt Spiegel online über das Erstlingswerk von Thees Uhlmann. „Sophia, der Tod und ich“ ist ein amüsant, skurriler Roman über den Tod, der „sich die Ehre gibt und Leben in die Bude bringt.“ Leben, in die Bude eines Altenpflegers und seiner Ex-Freundin Sophie. „Ein morbides Roadmovie mit Fantasy-Teil“, wie der NDR schreibt.
Der NDR hat den Roman auch zum Buch des Monats gekürt. Als Uhlmann das seiner Mutter erzählt, fragt sie interessiert: „Warum das denn?“
„Wie schön, wenn die eigene Mutter an einen glaubt“ denkt sich der Autor, Jahrgang 74, laut und das junge Publikum raunt leise im Saal.
Thees Uhlmann ist als Singer/Songwriter und als Frontman von Tomte, einer deutschsprachigen Indie-Rock-Band aus Hamburg bekannt. Ich selbst kannte weder Tomte, noch war mir Uhlmann ein Begriff. Zur Lesung kam ich durch Zufall. Ich liebe es, wenn mir vorgelesen wird und Überraschungen mit Netz (kann ja in der Pause wieder gehen, wenn es mir nicht gefällt) sind auch ganz nach meinem Geschmack.
Ich bin geblieben. Bis zum Schluss. Es war richtig gute Unterhaltung.
Nicht nur, dass Uhlmann mit seiner eindeutig norddeutschen Schnauze abwechslungsreich und lebendig gelesen hat – hat er immer wieder kleine Anekdoten erzählt: wie es dazu kam, dass es von der Vertragsunterzeichnung für das Buch bis zur Veröffentlichung zwölf Jahre gedauert hat. Was für ein tolles Gefühl ist, wenn der Verleger Uhlmann und Bob Dylan in einem Satz nennt u.v.m.
Als Hamburg-Liebhaberin war die Lesung wie ein Abend in ‚ner norddeutschen Kneipe mit Hans Albers-Liedern aus dem Lautsprecher und Fußballwimpel vom FC St. Pauli an den Wänden. Ina Müller lässt grüßen. Verraucht, frech und düster und doch so voller Leben.