Buchtipp „Der Glücksmacher“ von Thomas Sautner
Wer sich dem Thema Glück auf humorvolle Weise, gespickt mit manch philosopischen Weisheiten, nähern möchte, ist mit „der Glücksmacher“ von Thomas Sautner gut beraten. Ein Roman für unterhaltsame Stunden, voll sprachlicher Bilder und Ironie. Gerade recht als leichte Kost für laue Sommerabende. Die Hauptfigur Sebastian Dimsch ist der klassische Antiheld. Das Leben und das, wohin es ihn gebracht hat, scheint ihm eher passiert zu sein. In einem Versichungsunternehmen beruflich auf das Abstellgleis gestellt, widmet er sich fortan der Suche nach dem Glück. So wird seine Arbeitszeit wieder zum Vergnügen, kann er seine Zeit doch mit den großen Philosophen verbringen. Emails beantwortet er nur noch in Zitaten, die Grosses vermuten lassen. Den Kollegen nunmehr unverzichtbare Motivationsquelle, ist er in der Chefetage alles andere als ein Sympathieträger. Vielmehr sorgt seine Gelassenheit und das neue entspannte Auftreten dort für reichlich Skepsis und Misstrauen.
Was ist Glück? Wie lässt sich Glück festhalten? Zitate von Epiktet bis Buddha pflastern den Weg des eigentlichen Alltagshelden fortan. Schnell fühlt sich die Leserin/der Leser eingeladen, über das eigene Glück nachzudenken. Eine Sinnsuche aber, die nur kurz währt – erinnert uns der Autor doch mit einem Augenzwinkern, komischen, wenn auch eher einfach gezeichneten Romanfiguren und einer Maus, an das Naheliegende: „es sind die kleinen Momente im Leben die zählen.“ – oder doch nicht?
„Der Glücksmacher“
Thomas Sautner
atb Verlag, 2012
Beitrag für den September-Newsletter „Der Schule des Sprechens“