Unter den Top 5: Kommunikationsfähigkeit

63 % der Human Resource-ManagerInnen erwarten Kommunikationsfähigkeit von ihren BewerberInnen.* Im Ranking der Anforderungen an Jobsuchende findet sich diese Kompetenz damit unter den ersten fünf! Aber was heißt denn nun Kommunikationsfähigkeit genau? Haben die Typen „Rampensau“ oder „Vielredner“ damit die Nase vorn? Mitnichten.

Gerne viel zu sprechen, bedeutet nicht automatisch, auch immer den richtigen Ton zu treffen oder Inhalte klar und verständlich präsentieren zu können. Weniger ist oft mehr, das gilt auch für das Argumentieren: besser ein schlagkräftiges Argument vorbringen, als drei verwässerte Botschaften ins Rennen führen.

Wer kommunikationsfähig ist, kann einerseits seine Anliegen klar und deutlich formulieren und andererseits komplexe Themen verständlich und mitunter bildhaft vermitteln. Die Fähigkeit zur Kommunikation bedeutet aber auch sich auf das Gegenüber einzustellen: eine empfängerorientierte Sprache bringt dabei vor allem dem Redner selbst und der Thematik Pluspunkte. Nur, wenn mich mein Gesprächspartner versteht und erkennt, was ich meine, haben meine Worte ihre Wirkung erzielt. Und das ist die Basis gleichermaßen für Verhandlungen (auch privat wird zuweilen verhandelt) wie auch für Dialoge.

Das klingt ja schon nach sehr viel Kompetenz. Ist aber noch immer nicht alles!

Denn wirkungsvolles Kommunizieren besteht zu gleichen Teilen aus „Sich-Mitteilen“ und „Zuhören“.

Das bedeutet nicht nur, wirklich gut – aktiv – zuzuhören, sondern auch alle non- und paraverbalen Signale wahrzunehmen. Dazu zählen die Stimme, die Mimik, die Gestik und die Körperhaltung. In der Gesamtheit sind dies gute Indikatoren um das Gesagte des Gesprächspartners richtig zu interpretieren. Und das ermöglicht Ihnen wiederum gezielt darauf eingehen zu können.

„Most people do not listen with the intend to understand; they listen with the intend to reply.”
Stephen R. Covey

Mal ehrlich: Wie oft passiert es Ihnen, dass ein Mitarbeiter oder eine Kollegin oder auch die/der PartnerIn Sie anspricht und Sie denken: „Ich weiß genau, was er/sie mir jetzt sagen will.“ – und sie dann innerlich abschalten? Dacht‘ ich mir.

3 schnelle Tipps um Ihre Kommunikationsfähigkeit anzukurbeln:

  • Nehmen Sie sich Zeit für Gespräche.

Wenn es sofort nicht möglich ist, dann vereinbaren Sie einen Termin der für beide Personen passt. So äußern Sie Wertschätzung für das Gegenüber und schonen Ihrer beider Nerven.

  • Trainieren Sie Ihren aktiven Wortschatz.

Je umfangreicher dieser, desto leichter können Sie Ihre Worte variieren und Ihren Gesprächspartner gezielt abholen. Ein weiterer Vorteil für Sie: ein Reichtum an Begriffen erleichtert es Ihnen auch den Gesprächspartner besser zu verstehen.

  • Üben Sie sich im aktiven Zuhören.

Werden Sie Meister im Lesen Ihrer Mitmenschen. Damit werden auch Sie sich Ihrer Körpersprache bewusster. Und wie viele Missverständnisse basieren darauf, dass unsere Botschaften nicht kongruent vermittelt werden? Schöne Worte bringen uns nicht weiter, wenn Mimik und Körperhaltung das Gegenteil signalisieren. Und was bewirkt aktives Zuhören noch? Ihre soziale Kompetenz steigt gleich mit. Indem Sie sich auf Ihr Gegenüber einlassen werden Sie als empathisch wahrgenommen. Übrigens eine weitere Fähigkeit unter den ersten Fünf!

Sie wünschen sich mehr rhetorisches Geschick? Dann wissen Sie ja, wohin Sie sich wenden können!

 

PS: Schauen wir uns das Ergebnis nochmal im Detail am:

Die Plätze eins bis drei führen „Unternehmerisches Denken“, „Entscheidungsfreude“ und „Lösungs- und Zielorientiertheit“ auf.

Kommunikation beginnt bereits bei der (stillen) Zwiesprache mit uns selbst. Also können wir kommunikative Kompetenz auch mit diesen drei Top-Qualitäten in Verbindung bringen. Im Sinne der Selbstführung – und Studien belegen, dass, um Ziele zu erreichen, nicht nur Führungskräfte gut daran tun, sich selbst zu führen –  braucht es eine bewusste Kommunikation mit unserem Ich.

Die fünf Fähigkeiten, die Bewerber laut aktueller Studie unbedingt mitbringen sollten:

  • Unternehmerisches Denken (84 Prozent)
  • Entscheidungsfreude (77 Prozent)
  • Lösungs- und Zielorientiertheit (70 Prozent)
  • Empathie / soziale Kompetenz (68 Prozent)
  • Kommunikationsfähigkeit (63 Prozent)

Im Vergleich zum Vorjahr hat der Faktor Entscheidungsfreude übrigens um ganze 20 Prozent zugelegt. Sieht man sich die Ergebnisse, aufgeschlüsselt nach Unternehmensgröße an, fällt auf, dass unternehmerisches Denken bei allen Arbeitgebern gefragt ist. Bei Unternehmen bis 50 Mitarbeitern wird außerdem Kreativität/Innovation besonders nachgefragt.

* Quelle: Career Monitor2016, Umfrage unter rund 4.500 HR-Managern zu den wichtigsten Kompetenzen und Fähigkeiten bei Jobsuchenden für Arbeitgeber. / karriereblog.at